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Die Saône ˗ tausendjährige Handelsroute (Deutsch)

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• Die Schifffahrt, ein sicheres Transportmittel
Bis zum Industriezeitalter galt die Binnenschifffahrt über die Jahrhunderte im Vergleich zum Landweg als sicherstes Transportmittel. Wie die zahlreichen aus der Saône geborgenen italischen Amphoren belegen, wurden sämtliche Waren transportiert : neben Wein und Lebensmitteln insbesondere auch Baumaterial.
Die verschiedenen Schiffe : Savoyardes, Flach- und Schöpfboote zeichnen sich durch einen flachen Rumpf aus, der besonders für das seichte Flussbett geeignet ist. Zum Navigieren wurden Segel, Stangen oder Ruder eingesetzt. Beim Treideln wird das Schiff vom Ufer aus gezogen. Es wurde bereits in der Antike von Menschen und ab dem Mittelalter von Tieren ausgeführt.

• Vom Treideln zur Dampfschifffahrt : Die ersten Ausbauten
Je nach Uferbeschaffenheit konnte man beim Treideln auf Schwierigkeiten stoßen : Bäume, Schutt und kreuzende Bäche bildeten Hindernisse für die Pferde und Frachtführer. 1669 setzte eine königliche Verordnung die Dienstbarkeit der Treidelwege auf eine Breite von ca. 8 m fest. Dennoch berichteten die Wasserkutschengesellschaften im 18. Jh. von zahlreichen Unfällen. In den Dombes legte der Intendant Claude Cachet de Garnerans 1763 dem für die Schifffahrt zuständigen Minister dar, wie nützlich es wäre, in Trévoux einen Kai und einen Treidelweg anzulegen. Die Bauarbeiten wurden begonnen, jedoch erst 1810 abgeschlossen. Obwohl das Treideln in dieser Zeit seine Blütezeit erlebte, wurde es Mitte des 19. Jh. durch die Einführung der Dampfkraft und der Schaufelraddampfer auf der Saône verdrängt. Das Flussbett wurde ausgebaut : Deiche und Ausbaggerungen sollten den Fluss das ganze Jahr über schiffbar machen.

• Umgestaltung des Treidelwegs
Das Dampfschiff „Le Parisien“ hielt als eines der wenigen der Konkurrenz der Eisenbahn stand, die überall zum bevorzugten Transportmittel wurde. Die erste Eisenbahnlinie wurde 1882 in Trévoux eröffnet, um in Lyon an die Linie Paris-Lyon-Marseille anzuschließen. 1897 verband eine zweite Linie, die Tramways de l’Ain, die Gemeinde Trévoux mit Jassans und später mit Saint-Trivier-de-Courtes. Sie wurde auf der Böschung des Treidelwegs angelegt. Ab 1936, als kaum noch Treidelverkehr stattfand und die Tramways de l’Ain die Strecke stilllegten, wurde der ehemalige Treidelweg als Départementstraße vollständig dem Autoverkehr gewidmet.
Zu Beginn des 21. Jh. führten neue Gesichtspunkte im Hinblick auf „sanfte Mobilität“ zur weiteren Umgestaltung des Treidelwegs. Durch den Freivorbau über der Saône wird der Treidelweg 2022 neben dem Straßenverkehr in die touristische Radroute „La Voie Bleue Moselle-Saône“ verwandelt.

„Hinter Ihnen“ :
• Die Kirche von Trévoux wurde 1904 anstatt der alten, zu klein gewordenen Stiftskirche errichtet. Durch die Lage am Hang ist ihre Südseite weitaus höher als die Hauptfassade zum Place de la Terrasse. Als Besonderheit besitzt die Kirche im neubyzantinischen Stil keinen Glockenturm.

Profilansicht des Schiffs „Le Parisien“ mit seinem Schaufelrad
„Le Parisien“ gehört zur Familie der Dampfschiffe, die auf der Saône Passagiere und Waren von Lyon nach Chalon beförderten. Die Fahrt dauerte ca. 10 Stunden stromab- und 11 Stunden stromaufwärts. Seine vom schwarzen Rauch aus dem Schornstein betonte Silhouette war auf den zwölf Haltepunkten lange Zeit prägend. Die längste Form „Parisien N° 2“ konnte 400 Passagiere an Bord nehmen, verteilt auf ein Unterdeck der 2. Klasse und einen Salon und Speiseraum der 1. Klasse.
1850-1923 in Betrieb

Die 19 Gemeinden des Gemeindeverbands Dombes Saône Vallée tragen die Auszeichnung „Pays d’art et d’histoire“ (Land der Kunst und Geschichte). Das Kulturministerium vergibt dieses Label an Gemeinden, die sich aktiv für die Aufwertung des Kulturerbes und hochwertige Architektur einsetzen.